Kleine Idee, großes Ziel: Tiny House Verband
Die Idee vom Wohnen auf kleinem Raum
Immer mehr Menschen zieht es in die Ballungsräume. Wohnraum ist daher in den meisten Großstädten knapp und teuer. Aus den USA kommt der Trend zum Wohnen auf wenigen Quadratmetern in so genannten Tiny Houses. Die Bewegung findet mittlerweile auch in Europa immer mehr Anhänger.
Auch wenn viele Tiny Houses mobil auf Trailern aufgebaut sind, handelt es sich dabei keineswegs um eine Alternative zum Wohnwagen. Die Bewegung sieht in den „winzigen Häusern“ (dt. Übersetzung) vielmehr eine dauerhafte Lösung für das eigene Dach über dem Kopf. Tiny House-Besitzer reduzieren ihre Ansprüche auf das Wesentliche. Im Gegenzug erhalten sie mehr finanzielle Freiheit und persönliche Unabhängigkeit. Theoretisch lässt sich ein Tiny House beim Wohnortwechsel ganz einfach mit umziehen. In Deutschland ist das derzeit allerdings noch längst nicht so einfach. Komplizierte Bauvorschriften und Genehmigungspflichten stehen der Begeisterung für minimalistisches Wohnen noch im Weg.
Nachdem die ersten Tiny House-Siedlungen eher im Grünen auf ehemaligen Camingplätzen oder zwischen Kleingärten entstanden sind, kommt nun allmählich auch in den ersten deutschen Städten ernsthaftes Interesse auf, Konzepte für neue, alternative Wohnräume zu entwickeln. In Dortmund beispielsweise hat die Stadt im Frühjahr 2019 beschlossen, auf einem verlassenen Sportplatz ein Tiny Village entstehen zu lassen. Vorgesehen sind feststehende Minihäuser, die in das Stadtbild integriert werden sollen. Neben dem geringen Flächenverbrauch haben die Minihäuser einen weiteren entscheidenden Vorteil: Je kleiner das Haus, desto ressourcenschonender lässt sich bauen und wohnen.
Ob mobile Tiny Houses oder die meist etwas größer feststehenden Minihäuser – mit dem Bedarf und der Veränderung, wie Menschen künftig in urbanen Räumen leben wollen, steigt das Interesse. Regional sind deshalb deutschlandweit bereits mehrere Vereine entstanden, die ihr Interesse an der minimalistischen Wohnform vor Ort gemeinsam voranbringen möchten. Gleichzeitig hat sich von Seiten der Hersteller im Oktober in Karlsruhe der Tiny House Verband e. V. gegründet, um sich als Sprachrohr der Branche im deutschsprachigen Raum zu etablieren und das Thema in der Öffentlichkeit voranzutreiben und die Kommunen in der Umsetzung zu unterstützen. Den Grundstein für die Verbandsgründung legte das Tiny House Festival NEW HOUSING, das seit 2018 bei der Messe Karlsruhe stattfindet und Besuchern die Trends zum minimalistischen Wohnen sowie nachhaltige Materialien zeigt. Als Gründungsmitglied des Verbandes treibt die Messe Karlsruhe das Trendthema Tiny House weiter voran.
Mehr über den Tiny House Verband: tiny-house-verband.de
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