Nike – Geflügelte Göttin aus Papier
Magische Papierkunst aus Papieren von Favini
Die Künstler Julian Park und Riccardo Zani zeigen mit ihrem Gemeinschaftswerk eindrucksvoll, welche Möglichkeiten im Papier von Favini stecken. Üblicherweise für Druck und Grafik, in der Welt des Designs und der Verpackung vorgesehen, wird das Papier von Favini hier zum Protagonisten eines neuen künstlerischen Schaffensprozesses.
Die künstlerische Reise begann im November 2019, als das Institut für Bildung und Forschung des Ministeriums für Kulturgüter und Tourismus, das „Opificio delle Pietre Dure“ in Florenz seine Tore für Besucher öffnete. Bei seinem Aufenthalt entdeckte der Künstler Riccardo Zani eine eindrucksvolle Bronzestatue die „Geflügelte Victoria“, Schutzgöttin des römischen Kaisers, Hüterin des römischen Reiches und vergöttlichte Personifikation des Sieges (lateinisch victoria) in der römischen Mythologie. Victoria ist die Entsprechung der griechischen Göttin Nike. Der Künstler Zani war so fasziniert von der Skulptur und deren Geschichte, dass er beschloss, seine eigene „Geflügelte Victoria“ zu kreieren:
„Ich wollte auch eine Victoria schaffen, eine, die nicht aus Marmor ist und keine Kopie“, erzählt Zani und erinnert sich an seinen Freund und Lehrer Filippo Dobrilla, der immer betonte: „Mach keine Kopien, das ist Zeitverschwendung. Versuche zu verstehen, wie eine Statue gemacht ist, und dann skulptiere deine eigene.“
Der Skulpteur Zani wollte, dass seine Victoria aus einem Prozess hervorgeht, der Natur und Umwelt respektiert, mit ausgebreiteten Flügeln, bereit zum Davonfliegen. So entstand die Idee, eine neue Version der Statue aus ökologischem und nachhaltigem Material zu schaffen. Papier von Favini schien als Rohstoff ideal, um das Projekt in die Tat umzusetzen.
In der Renaissance war es üblich, Skulpturen aus einem einzigen Stück Marmor zu schaffen. Gemäß diesem Prinzip wollte Zani weder Klebstoff verwenden noch verschiedene Teile zusammensetzen. „Wie finde ich jemanden, der mir zeigt, wie ich Papier skulptiere?“, fragte sich Zani. Für die Umsetzung holte sich Zani, wie die Künstler der Vergangenheit, die zum Lernen in die Werkstätten ihrer Meister gingen, Rat bei dem Papier-Meister Julian Park.
Julian Park ist der Gründer von JPC (Julian‘s Paper Craft), einem einzigartigen Papierkunst- Genre, welches vollendete Papierfiguren beschreibt, die ohne Kleber oder andere Materialien aus einem einzigen Bogen Papier entstehen. Ein Blatt Papier, zunächst schwach in seinem zweidimensionalen Zustand – erhält, wenn es gefaltet wird – Stärke, Festigkeit, Elastizität und einen dreidimensionalen Raum. Die Technik „Julian‘s Paper Craft“ (JPC) war der Schlüssel für die Transformation von Favini Papier in Kunst.
Nach einem wertvollen Meinungsaustausch zwischen Zani und dem Meister Julian Park über das Projekt, entschieden die beiden, dass die neue Victoria in Florenz entstehen sollte, als Gemeinschaftswerk. Um das Projekt zu beginnen, war es zunächst nötig, zu entscheiden, welches Papier benutzt werden sollte.
Mit den hochwertigen und zugleich umweltfreundlichen Papieren des traditionsreichen Papierherstellers Favini in Italien fanden die Künstler schließlich auch den idealen Werkstoff, um das Vorhaben zu realisieren. Unter Favinis breitem Angebot an Spezialpapieren fand Zani einige, die durch ihre Farbe, Oberfläche und Metallic-Effekte das ideale Material für seine Version der geflügelten Victoria waren. Unter anderem kam Majestic, Favinis Metallic-Papier, zum Einsatz.
Für Riccardo Zani und Julian Park war es nun an der Zeit, mit dem Projekt anzufangen. Riccardo Zani als Initiator und künstlerischer Leiter des Projekts, Julian als Künstler und „Bildhauer“, der Tag und Nacht an der Umsetzung gearbeitet hat. Herausgeber Federico Maschietto ließ die Künstler in seinen Räumlichkeiten an den Papierstatuen arbeiten. Julians JPC-Technik für das Schneiden und Falten von Papier nachzuvollziehen, ist sehr komplex. Daher kam Parks Tochter Doi Park, die diese Technik bereits beherrschte, als Unterstützung für das Projektes aus Deutschland angereist.
Es stellte sich als hohe Ambition heraus, direkt eine große Statue zu realisieren. Eine große Statue zu realisieren, war ziemlich ambitioniert, also lautete das Ziel zunächst, kleine Modelle zu fertigen. Prototypen einer Victoria aus Favini Papier einer Victoria, die so einfach sein sollten, dass jeder sie anhand einer Anleitung realisieren könnte. Die Idee einer Form beginnt im Kopf: Die zu erreichende Form hat man im Kopf „du musst groß sein und deine Kreation klein, so dominierst du sie“, so Park.
Oft scheint das, was man schneidet, nicht wie das Endergebnis, man muss viele Tests machen, um zu einem endgültigen Modell zu kommen.“ Die Vorlage für dieses Das finale Modell kann als Druckvorlage auf eine Vektorzeichnung zurückgeführt übertragen werden, einen Code namens „CODEX“, aus derdem eine Stanzform für die Massenfertigung gewonnen wird. Dies beinhaltet die codierte Machart einer JPC-Figur: CODEX. Der perfekte Codex ist der ohne ResteAbfall, das gesamte Papier des ursprünglichen Blatts wird verwendet, mit verschiedenen Faltungen, auch mehrfach ausgeschnittenen Teilen — JPC COMPLETE.. Dank der Expertiserfahrung von Julian Park wurden auch die Eigenschaften des jeweiligen Papiers optimal genutzt, wie beispielsweise die individuelle Laufrichtung des Papiers.
Mit der Corona-Pandemie und dem Beginn der Einschränkungen während der Quarantäneperiode begann für Riccardo Zani und Julian Park eine Zeit, in der nur virtuelle Treffen möglich waren. „In diesem schwierigen Augenblick änderte sich die Strategie, Victoria erhielt einen transnationalen Wert und wurde zum Symbol der Erlösung von dieser Bedrohung“, berichtet Zani. Von zu Hause aus leistete Riccardo seinen Beitrag, indem er die Informationen der Fotos, die Julian schickte, in Zeichnungen integrierte, bis zum lang ersehnten Moment der finalen Transformation der Viktoria mit hochgereckten Armen und ausgebreiteten Flügeln. Wer tiefer in den Entstehungsprozess von den Prototypen bis zur finalen Transformation einsteigen möchte, findet weitere Bilder und Erläuterungen auf Julian Parks Blog:
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